Trassen und Tunnel

28.04.2002:

Auf den fertigen Trassen werden die Schienen provisorisch ausgelegt. Mit einer bei Ebay erstandenen V 260 wird eine Probefahrt unternommen. Vorher musste die Lok erstmal gängig gemacht werden, da sie die letzten Jahre bei einem Sammler in der Vitrine verbracht hat. Das war aber kein Problem - dank Lupe, Märklin-Öl und Miniaturwerkzeugsatz von Conrad.

Einige Knicke bei den Steigungen nimmt das Fahrzeug übel. Hier muss noch sehr genau nachgearbeitet werden. Insbesondere auch die etwas zu großzügigen Lötstellen an den Kurven-Schaltgleisen werden von den Seitengestängen der Lok schon mal mitgenommen. Da muss die Feile nochmal ran.



Die Streckenteile, die später im Tunnel verschwinden, werden schon mal mit Noch-Gleisschotter beige vorgeschottert. Vorher wurde das aus Korktapete bestehende Stück mit einem Gemisch aus schwarzer und brauner Bastel-Acrylfarbe gestrichen. In die frische Farbe wird der Schotter eingestreut und dann noch mit verdünntem Ponal-Leim beträufelt.

Zum Schottern eignet sich übrigens auch die Geländematerial-Streudose von Noch sehr gut.

Der Weißleim trocknet farblos aus und das Ergebnis sieht dann so aus.

Ob ich die Gleise später noch weiter einschottere, weiß ich jetzt noch nicht. Die Aussagen über Betriebsstörungen schrecken mich etwas davon ab.

Aus Faller Mauer-und Arkadenplatten ensteht eine Tunneleinfahrt für  PKW's. Später werde ich sie noch mit LED's beleuchten und mittels eines halb durchgeschnittenen Wellensittich-Spiegels Tiefe suggerieren. Leider muss ich die Mauer und die Einfahrt später noch 3 mal erneuern, aber dazu später noch. Doch soviel vorweg: empfindliche Bauwerke sollte man erst installieren, wenn die groben Arbeiten beendet sind.

03.05.2002:

Eine entscheidende Gleisplanänderung: Eine der inneren Trassen wird nun rechts außen herumgeführt, da sonst eine saubere Trennung der Stromkreise innen und außen nicht möglich gewesen wäre. Dadurch entsteht ein neuer Tunnel. Die zunächst angeschaffte Doppelkreuzungsweiche wird wieder gegen andere Gleise und Weichen ausgetauscht. Das kann auch nur einem Anfänger passieren. Dank Sperrholz, Leim und Schraubzwingen ist die Änderung aber kein Problem.

Jetzt wird die Tunnelbeleuchtung gelötet. Das Zubehör gibt’s bei Conrad. Bei 5 LED's braucht man keinen Widerstand bei den 10 V des Märklin Trafos. Sind es weniger LED's, gilt folgendes:

1 = 400 Ohm, 2 = 300 Ohm, 3 = 200 Ohm, 4 = 100 Ohm (20 mA).  Bei 2 mA LED's sind es jeweils die 10fachen Werte.

Beim Löten muss man nur aufpassen das die LED's richtig angeschlossen sind. Man kann sie an jeweils einem langen und einem kurzen "Bein" unterscheiden: immer "lang an kurz". Zur Beleuchtung eignen sich gelbe LED's, weiße sind sehr teuer.

Dank an dieser Stelle an Kari aus Finnland, der mich auf einen Fehler bei der Berechnung hingewiesen hat.

Oh Wunder, mein Erstlings-Elektro-Bastel-Werk funktioniert. So werde ich auch die Hausbeleuchtungen herstellen. Aber, sind Tunnel wirklich beleuchtet? Egal, schön sieht's jedenfalls aus.

Im Netz kann man sich verschiedene Elektrorechner herunterladen. Werden mehr als 1 LED zusammengeschaltet, müssen bei dem Rechner für jede weitere 2 V von der Versorgungsspannung (UV) abgezogen werden (2 LED's = 10 V - 2 V, usw.) Ein Tool in diesen Rechnern kann auch die Widerstände an ihren Farbcodes identifizieren, falls ihr mal wieder die Sortierkiste mit den kleinen Dingern runtergeschmissen habt.

Die Grundplatten für das Dorf und die Hauptstraße (Sperrholz-Reste) werden aufgeleimt. Auch hier dienen aufgeleimte Holzklötzchen als Unterkonstruktion.

Ich lasse bewusst einige Zwischenräume frei, um dort mit Gips und Alu-Fliegendraht Gelände-Unebenheiten zu modellieren.

Für den späteren Hintergrund habe ich schon mal 3 mm Presspappe aus dem Baumarkt hinter die Geländeprofile geschraubt. Damit habe ich eine Begrenzung für die Gipsarbeiten. Dummerweise hatte ich das nicht beim Kauf der Grundplatte berücksichtigt und muss jetzt erstmal mit der Stichsäge links und hinten jeweils 5 mm absägen - dumm gelaufen.

Nun wird der Gips-Aufbau für das Gelände vorbereitet. Dazu hefte ich erst sogenannte Unterspann-Bahnen auf die Geländeprofile. Die gibt's im Baumarkt für den Dachausbau. Damit verhindere ich, dass später Gips auf die unter dem Berg befindlichen Gleise tropft.

Dann werden aus Alu-Fliegengitter die Berge geformt. Alu-Fliegengitter gibt's im gut sortierten Landhandel. Baumärkte führen meist nur Kunststoffprodukte. Die eignen sich nicht, weil der Gips nur mit dem Metall eine dauerhafte Verbindung eingeht. Außerdem ist der Alu-Draht besser formbar und fällt nicht gleich unter dem Gewicht der frischen Gipses zusammen.

12.05.2002

Das Gelände nimmt langsam Formen an. Oben verläuft eine Brücke mit Straße, die die Plattform oben rechts auf der Anlage erschließen soll. Die Brücke besteht aus Märklin-Brückenteilen mit einem Pappstreifen als Fahrbahn in der Mitte.



Hier kommt der Bahnübergang hin. Schön sieht man die optische Täuschung durch den Spiegel im Autotunnel. Die Übergänge zwischen Drahtgeflecht und Sperrholz werden mit Weißleim und Gleisschotter bestrichen, weil Gips auf Sperrholz nicht hält. So gibt's später keine Risse.

Vor dem weiteren Geländeaufbau wird die erste Verdrahtung vorgenommen.

Die Farben werden gemäß den Märklin-Vorgaben gewählt. Nur bei den Schaltgleisen wähle ich statt blau/blau auf der einen Seite blau/schwarz. Da diese je nach Fahrtrichtung zwei unterschiedliche Funktionen ausüben, erscheint mir das übersichtlicher. Für die Verlegung der Kabel (möglichst rechtwinklig) eignen sich Schraub-Ösen aus dem Baumarkt sehr gut. Die Kabelverbindungen werden verlötet und mit Schrumpfschlauch isoliert.

Die Zusammenführung erfolgt an Lüsterklemmen, die einzelnen Kontakte werden genau beschriftet. Die Märklin-Verteilerplatten werde ich auch noch durch Lüsterklemmen ersetzen, die Stecker sind mir zu wacklig.

Aus Lüsterklemmen kann man gut Verteiler herstellen, wenn man ca. 20 mm kurze Kabelstücke zuschneidet und auf einer Seite der Leiste die Anschlüsse miteinander verbindet. Profis arbeiten auch mit Lötleisten, aber bei meiner Methode kann man schnell mal wieder was lösen.

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